
Zukunft dank Bildung: Elf neue Leseclubs an Kölner Schulen
• Einweihung am 14. Oktober 2013
• Projekt der Stiftung „Ride for Reading“ und der Aktion „wir helfen“
• Patenschaften für jeden Club durch Unternehmen und Prominente
Am 14.10.2013 fand in der Heinzelmännchenschule die Eröffnungsfeier für elf neue Lesclubs statt.
TV-Beitrag Lokalzeit Köln
Pressemitteilung
Bildergalerie zur Eröffnungsfeier
Mehrmals pro Woche treffen sich die Schülerinnen und Schüler der Drachenfelsschule in Königswinter in ihrem Leseclub.
Dieser wird z. B. zum regen Austausch über Bücher, zum einsamen und gemeinsamen Schmökern, zum Spielen oder zum Lauschen beim Besuch einer Vorlesepatin genutzt. Geöffnet hat der Club vor allem vormittags – dann, wenn die Kinder anstatt Unterricht freie Lesezeit haben.
Mit dem Leseclub hat das Lesen in der Drachenfelsschule seinen zuvor lange vermissten festen Raum gefunden. Endlich gibt es einen schönen Platz für verschiedene Aktionen rund ums Lesen. Seit seiner Eröffnung im Jahr 2011 wird der von Frau Hentrich und Frau Weber betreute Leseclub von den Schülerinnen und Schülern mit Begeisterung besucht.
Nicht nur zu Büchern greifen die Kinder gerne. Besonders beliebt sind gerade bei den jüngeren Schülern Comics und Zeitschriften. Neben den regelmäßig stattfindenden Vorleseaktionen und freien Lesezeiten werden immer wieder besondere Aktionen durchgeführt –auch eine Leseclub-Halloween-Party wurde schon gefeiert!
Für die Zukunft sind bereits viele verschiedene Projekte in Planung, zum Beispiel ein gemeinsamer Lesetag mit der benachbarten Grundschule und auch die Produktion eines eigenes Hörspiels.

Aidin und Luca sind stolz.
Die beiden Schüler der Christophorusschule in Bonn, einer Förderschule des Landschaftsverbandes Rheinland mit dem Schwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung, erzählen nach den ersten etwas schüchternen Minuten bereitwillig, was sie in den vergangenen Monaten geleistet haben. Die beiden 14- und 16-Jährigen haben gemeinsam mit sechs anderen Schülern einer so genannten „Fit for Job“-Gruppe ihrer Schule und mit Unterstützung aus der Lehrerschaft einen „Lese- und Medienclub“ nach dem Konzept der Stiftung Lesen eingerichtet. Ermöglicht hat das die großzügige Spende des Lions-Club „Clara und Robert Schumann“ Bonn. Bereits seit 1999 unterstützt der Club die Schule und ist jetzt durch Vermittlung von Oliver Gritz, Initiator von „Ride for Reading“, auf die Idee gekommen, dort einen Leseclub einzurichten – immerhin den 14. im Köln-Bonner Raum.
Bislang hätten die Schüler nur eine dunkle Flurnische für Bücher und Lesen zur Verfügung gehabt, berichtet Heike Thüner-Riekenbrauck, die das Projekt gemeinsam mit ihrer Kollegin Susanne Bünker betreut. Diese düsteren Zeiten sind vorbei: ein ehemaliges Klassenzimmer ist zu einem hellen, freundlichen Club geworden, der mit einem vielfältigen Angebot vom Computerplatz bis hin zu Spielen und Büchern die Kinder anlockt. Dafür haben Aidin, Luca und ihre Mitstreiter viele Möbel gerückt und zahlreiche Bücher inventarisiert.
Jetzt betreuen sie regelmäßig die Ausleihe oder lesen jüngeren Kindern vor. Sie werden gebraucht, tragen Verantwortung. Eine Erfahrung, die ihnen gut tut. „Das Angebot spricht sich immer mehr herum“, berichtet Aidin vom Erfolg, „eine Klasse hat sogar schon Vorlesezeit für einen ganzen Monat gebucht“. Als nächstes ist eine Umfrage unter den älteren Schülern geplant, um auf dieser Grundlage weitere Medien anzuschaffen. „Die Schüler lernen hier, Verantwortung zu übernehmen, zuverlässig und pünktlich zu sein, sich angemessen zu kleiden und freundlich und höflich Auskunft zu geben“, sagt Heike Thüner-Riekenbrauck. Soziale und lebenspraktische Kompetenzen, die sie später im Job und nicht nur dort brauchen werden.
Susanne Bünker und Heike Thüner-Riekenbrauck sorgen dafür, dass der Club vielseitig genutzt wird. Neben der Fit-für-Job-Gruppe gibt es eine Literaturwerkstatt, regelmäßige Vorlesezeiten und das offene Pausenangebot, bei dem die Bonner Lions die engagierten Lehrerinnen auch weiterhin unterstützen. Helge Horn und Heinrich Quaden beispielsweise sind regelmäßig vor Ort, um mit den Kindern zu lesen, zu spielen, ihnen am Computer zu helfen oder ihnen einfach als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. „Man merkt, es macht den Kindern Freude, neue Gesichter zu sehen. Sie genießen die Aufmerksamkeit, das Interesse, das sie spüren“, beschreibt Clubpräsident Quaden den Grund für sein Engagement. Er sitzt neben Christian, Max und Maximilian am Rechner und zeigt ihnen, auf welchen Internet-Seiten sie Autos finden. Wie selbstverständlich schieben die Jungs dabei Maximilians Rollstuhl so an den Tisch, dass auch er schauen kann.
Die Förderung von Lesefreude und -kompetenz, der Umgang mit Medien, die Schulung sozialer und praktischer Fähigkeiten oder das nette Miteinander, Zuwendung, Aufmerksamkeit – der Club bietet eine Palette für ganz verschiedene Interessen und Bedürfnisse. Susanne Bünker: „Für unsere Schule ist das eine absolute Bereicherung, ein tolles zusätzliches Angebot.“
Katrin Ahmerkamp

Prof. Dr. Christine Garbe vom Institut für Deutsche Sprache und Literatur war der besondere Gast beim Treffen der Leseclubs von Ride for Reading in der Konrad-Adenauer-Realschule in Köln am 28. November 2012. Im Gepäck hatte sie viele interessante Inhalte aus der Leseforschung und zu Fragen, die die Leseclubs seit Jahren bewegen: Wie können die Lesemotivation und die Lesekompetenz vor allem von bildungsbenachteiligten Kindern verbessert werden? Frau Garbe zeigte dabei, wie spannend die Leseförderung sein kann: Es ist eine der komplexesten Tätigkeiten des menschlichen Gehirns und in einer auch durch die digitalen Medien zunehmend literalen Welt eine unverzichtbare Basiskompetenz und Kulturtechnik.
In den mittlerweile 15 Leseclubs von Ride for Reading im Raum Köln/Bonn ist dazu in den letzten Jahren viel geleistet worden. In der Konrad-Adenauer-Schule gibt es einen großzügigen und schön ausgestatteten Leseclub, und mit großem Engagement haben es die Betreuerinnen Kornelia Diallo und Daniela Zeunert hier geschafft, dass neue Bücher von den Schülerinnen und Schülern mittlerweile begierig gelesen werden. Umso erfreulicher ist es, dass alle Leseclubs von Ride for Reading auch in den kommenden beiden Jahren finanziell unterstützt werden und somit ihre Ausstattung weiter aufstocken können.
Sehr zur Motivation der an Ride for Reading beteiligten Schulen trägt das große Engagement einer Vielzahl von Unterstützern bei. So gab das Treffen in der Konrad-Adenauer-Schule nicht nur einen wichtigen inhaltlichen Impuls für die Arbeit, sondern ermöglichte auch eine Begegnung mit Höhner-Frontmann Henning Krautmacher! Zusammen mit Ride for Reading-Initiator Oliver Gritz engagiert er sich stark für die Leseclubs, was bei Betreuern wie bei Schülern sehr gut ankommt: Leseclub? Da simmer dabei!
Prof. Dr. Christine Garbe vom Institut für Deutsche Sprache und Literatur war der besondere Gast beim Treffen der Leseclubs von Ride for Reading in der Konrad-Adenauer-Realschule in Köln am 28. November 2012.
Im Gepäck hatte sie viele interessante Inhalte aus der Leseforschung und zu Fragen, die die Leseclubs seit Jahren bewegen: Wie können die Lesemotivation und die Lesekompetenz vor allem von bildungsbenachteiligten Kindern verbessert werden? Frau Garbe zeigte dabei, wie spannend die Leseförderung sein kann: Es ist eine der komplexesten Tätigkeiten des menschlichen Gehirns und in einer auch durch die digitalen Medien zunehmend literalen Welt eine unverzichtbare Basiskompetenz und Kulturtechnik.
In den mittlerweile 15 Leseclubs von Ride for Reading im Raum Köln/Bonn ist dazu in den letzten Jahren viel geleistet worden. In der Konrad-Adenauer-Schule gibt es einen großzügigen und schön ausgestatteten Leseclub, und mit großem Engagement haben es die Betreuerinnen Kornelia Diallo und Daniela Zeunert hier geschafft, dass neue Bücher von den Schülerinnen und Schülern mittlerweile begierig gelesen werden. Umso erfreulicher ist es, dass alle Leseclubs von Ride for Reading auch in den kommenden beiden Jahren finanziell unterstützt werden und somit ihre Ausstattung weiter aufstocken können.
Sehr zur Motivation der an Ride for Reading beteiligten Schulen trägt das große Engagement einer Vielzahl von Unterstützern bei. So gab das Treffen in der Konrad-Adenauer-Schule nicht nur einen wichtigen inhaltlichen Impuls für die Arbeit, sondern ermöglichte auch eine Begegnung mit Höhner-Frontmann Henning Krautmacher! Zusammen mit Ride for Reading-Initiator Oliver Gritz engagiert er sich stark für die Leseclubs, was bei Betreuern wie bei Schülern sehr gut ankommt: Leseclub? Da simmer dabei!
Was bedeutet ein Leseclub für die Kinder vor Ort?
„Ich mag am Lesen, dass es spannend ist“
Nach dem Trubel auf dem Schulhof erscheint dieser Raum in der Karl-Simrock-Hauptschule im Bonner Stadtteil Endenich fast wie eine Oase der Ruhe. Große Fenster geben den Blick ins Grüne frei, zwei rote Sofas stehen einladend bereit. Rechts neben der Eingangstür finden sich drei Computer-Arbeitsplätze, darüber ist eine Karte an die Wand gepinnt: „Facts about the United States of America“. Um zwei große Tische zwischen den Bücherregalen gruppieren sich Korbstühle. Wer sich lieber ein Hörbuch aussucht, dem stehen tragbare CD-Spieler zur Verfügung.
Vor nicht allzu langer Zeit sah es hier noch ganz anders aus. Erst seit gut einem Jahr verfügt die Hauptschule über einen Leseclub, den die in Bonn ansässige Stiftung Ride for Reading um Spiritus Rector Oliver Gritz in Kooperation mit der Stiftung Lesen in Mainz eingerichtet hat; 13 sind es inzwischen im Köln/Bonner Raum. Anisa und Yannik sind gemeinsam mit Schulleiter Arndt Hilse in den Club gekommen, um zu erzählen, was er für sie bedeutet.
Zuallererst einmal viel Arbeit: Gemeinsam mit ihren Mitschülern aus der Klasse 7a haben Anisa und Yannick die Ärmel hochgekrempelt und im Rahmen dreier Projekttage den Bestand an Büchern neu inventarisiert und nach Themen geordnet. Yannick erzählt, dass er die Autorenkürzel am Computer angefertigt und mit Schutzfolie auf die Buchrücken geklebt hat. Anisas Aufgabe war eine andere: Sie hat im Computer abgeglichen, ob die Bücher des Clubs in der Lesesoftware Antolin verfügbar sind und entsprechend mit einem Krönchen markiert. In einem klassenübergreifenden Projekt haben die Schüler die Bücher dann katalogisiert. „Das war ein Gewusel hier“, erinnert sich Schulleiter Arndt Hilse und macht seinen Schülern ein dickes Kompliment, wie schnell und engagiert sie gearbeitet haben.
Vielleicht hat diese Arbeit dazu beigetragen, dass die Schüler sich mit „ihrem“ Club identifizieren, dass sie gerne hierher kommen. „Hier ist es immer ruhig“, beschreibt Yannick, „wenn ich hierher komme, treffe ich auch immer Freunde“. Und ein zweiter Punkt ist ihm wichtig: „Hier wird mir geholfen. Wenn ich zum Beispiel ein Wort nicht verstehe, hole ich mir ein Lexikon zum Nachschlagen.“
Den Schülern ist der Club während des Offenen Mittags-Angebotes (OMA) an drei Tagen in der Woche frei zugänglich. Außerdem gibt es Stunden zur Leseförderung, in denen Lehrer mit kleinen Gruppen den Raum nutzen. Wer sich registrieren lässt, kann sich auch Bücher mit nach Hause nehmen. Anisas Favoriten sind Märchen und die Bücher von Annette Weber. „Im Chat war er noch so süß“ heißt eines oder „Sauf´ruhig weiter wenn Du meinst“ – Themen, die im Alltag der Jugendlichen vorkommen, die nah dran sind an ihrem Leben. „Ich mag die Bücher, weil die Jugendlichen auch mal nicht so gute Sachen machen“, erkärt Anisa, warum sie sich diese Bücher aussucht. Schaut man sich ihren Antolin-Account an, findet man aber noch viele andere Titel, von Harry Potter bis zu den Kindern aus Bullerbü – schließlich ist Anisa eine der Antolin-„Expertinnen“ der Schule. Was sie am Lesen mag? Schwer zu erklären, „manchmal will ich aufhören zu lesen, aber dann muss ich unbedingt wissen, was noch alles passiert. Für Yannick braucht ein Buch vor allem Action, „ich mag am Lesen, dass es spannend ist.“
Ohne den Leseclub hätten Anisa und Yannick vielleicht nicht entdeckt, wie sehr Bücher fesseln können. Zuhause mit Lektüre aufgewachsen sind sie nicht. Ansisa Eltern sind selbst nicht lange auf die Schule gegangen und haben keinen Zugang zu Büchern, „von ihrem Vater weiß ich aber, dass er seine Tochter um die Chancen beneidet, die sie heute hat“, sagt Hilse. Um sie auf ihrem Weg zu unterstützen, schenkt er ihr ab und zu ein Buch. „Mein Vater hat keine Zeit, er arbeitet sehr viel“, berichtet Yannick aus seinem Elternhaus. Und nach der schweren körperlichen Arbeit sei er abends oft müde. Aber doch, Krimis liest er ab und zu, John Sinclair. Und seine Tante bringt ihm immer mal wieder Bücher mit, „Kommissar Kugelblitz“ zum Beispiel.
Zwei- bis dreimal pro Wochen schauen die beiden im Leseclub vorbei. Damit die Kinder am Ball bleiben ist es wichtig, dass aktuelle und gut aufgemachte Bücher zur Verfügung stehen. Diese Erfahrung hat Hilse gemacht. Viele Lektüren aus der eigenen Kindheit decken sich heute nicht mehr mit der Alltagswirklichkeit von Jugendlichen. Dass die Lese- und Lernkompetenz, bei deren Erwerb der Club sie unterstützt, Anisa und Yannick ihnen in ihrem späteren Leben helfen kann, darüber machen die beiden sich heute noch keine Gedanken. Für sie sind Bücher im Moment vor allem eins: spannend. Katrin Ahmerkamp

Der Vorlesetag war ein voller Erfolg: Die Moderatorin Mara Bergmann begeisterte die SchülerInnen nicht nur durch ihre spannende Lesung aus Milos Abenteuern und das seltsame Erlebnis in der Spielzeugfabrik. Sie las aus dem Buch „Milo und die Jagd nach dem grünhaarigen Mädchen vorgelesen“ von Rudolf Herfurtner. Im Buch verschwinden Straßenkinder spurlos. Milo macht sich auf die Suche um Iro zu finden und trifft dabei auf ein schreckliches Geheimnis, das mit der Spielzeugfabrik zu tun hat und was den Kindern dort widerfährt…
Am Schluss unterhielt sich Frau Bergmann angeregt mit den Clubteilnehmern, beantwortete Fragen zu ihrem Werdegang. Die Schüler teilten ihr mit, welche Berufswünsche sie hätten und einige hatten auch schon Erfahrungen gesammelt und sind vor Publikum aufgetreten. Ein Schüler möchte Spielzeugverkäufer werden. Eine Schülerin berichtete von ihrem Tanzauftritt, ein anderer von einem Schulzirkus in dem er mitgewirkt hatte. Frau Bergmann war so begeistert, dass sie einen Spagat hinlegte!!

6. Juli 2011: Es war wirklich ein besonderer Tag für die Schülerinnen und Schüler der Drachenfelsschule in Königswinter. Höhner-Frontmann Henning Krautmacher besuchte die Schule, um mit den begeisterten Kindern und Jugendlichen den neuen Lese-Medien-Club zu eröffnen. Und er hatte sogar musikalische Verstärkung aus Köln mitgebracht: Die Youngster-Band Crocodiles sorgte für ausgelassene Stimmung in der Aula.
Auch der Bürgermeister von Königswinter, Herr Peter Wirtz, beteiligte sich mit einer Vorleseaktion. Die Schülerinnen und Schüler brachten ebenso selbst viele Programmpunkte ein, bis dann als Höhepunkt das Band im Eingang des neu eingerichteten Lese-Medien-Clubs durchgeschnitten wurde und dieser feierlich den Schülerinnen und Schülern übergeben wurde.
Aber sehen Sie doch einfach selbst: Unter www.youtube.com/watch?v=AGNoDTKVouY findet sich ein Video von dieser tollen Cluberöffnung!