Ride for Reading Tour 2013 Rückblick

2013er Tour erfolgreich abgeschlossen. Schönste Tour bisher.

Am 21. Juli 2013 machten sich in Nantes 25 Radler im Alter zwischen 12 und 67 Jahren auf den Weg, um in 7 Tagen nach Bonn zurück zu radeln.

Die ersten vier Tage führten auf flacher Strecke an der schönen Loire entlang. Zumeist auf Radwegen kamen die Radler dabei u.a. an den weltberühmten Loire Schlössern Saumur, Chenonceau, Amboise, Chaumont, Blois und Chambord vorbei. Die Fahrt entlang der Loire endete in Orléans. Von dort transferierten die Radler entweder per Fahrzeug oder per Zug in die Hauptstadt des Champagners – nach Reims.

Es folgten drei Bergetappen durch die Ardennen und die Eifel. Am 5. Tag stand die Königetappe an: 186 km gespickt mit zahlreichen steilen und langen Aufstiegen. Insgesamt mussten mehr als 2.000 Höhenmeter überwunden werden. Die Etappe endete in Champlon in Belgien.

Der 6. Tag hatte ebenfalls viele Anstiege zu bieten. Jedoch war die Etappe mit 117 km wesentlich kürzer. Sie führte durch Belgien, Luxemburg zurück nach Deutschland und endete in Gerolstein. Am 6. Tag überquerten die Radler außerdem die höchste Erhebung der Tour. Sie lag bei 568 m ca. 6 km hinter Prüm in der Eifel.

Am 7. Tag ging es dann zumeist bergab von Gerolstein durch das Ahrtal zurück zum Bonner Markt. Bis auf 3 Stunden Regen an Tag 5 hatten wir durchgehend erstklassiges Wetter. Alle Radler überstanden die Tour unverletzt und bei bester Stimmung.

Ein Bonner Lions Club unterstützt den Lese-Medien-Club an der Christophorus-Förderschule

Aidin und Luca sind stolz.

Die beiden Schüler der Christophorusschule in Bonn, einer Förderschule des Landschaftsverbandes Rheinland mit dem Schwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung, erzählen nach den ersten etwas schüchternen Minuten bereitwillig, was sie in den vergangenen Monaten geleistet haben. Die beiden 14- und 16-Jährigen haben gemeinsam mit sechs anderen Schülern einer so genannten „Fit for Job“-Gruppe ihrer Schule und mit Unterstützung aus der Lehrerschaft einen „Lese- und Medienclub“ nach dem Konzept der Stiftung Lesen eingerichtet. Ermöglicht hat das die großzügige Spende des Lions-Club „Clara und Robert Schumann“ Bonn. Bereits seit 1999 unterstützt der Club die Schule und ist jetzt durch Vermittlung von Oliver Gritz, Initiator von „Ride for Reading“, auf die Idee gekommen, dort einen Leseclub einzurichten – immerhin den 14. im Köln-Bonner Raum.

Bislang hätten die Schüler nur eine dunkle Flurnische für Bücher und Lesen zur Verfügung gehabt, berichtet Heike Thüner-Riekenbrauck, die das Projekt gemeinsam mit ihrer Kollegin Susanne Bünker betreut. Diese düsteren Zeiten sind vorbei: ein ehemaliges Klassenzimmer ist zu einem hellen, freundlichen Club geworden, der mit einem vielfältigen Angebot vom Computerplatz bis hin zu Spielen und Büchern die Kinder anlockt. Dafür haben Aidin, Luca und ihre Mitstreiter viele Möbel gerückt und zahlreiche Bücher inventarisiert.

Jetzt betreuen sie regelmäßig die Ausleihe oder lesen jüngeren Kindern vor. Sie werden gebraucht, tragen Verantwortung. Eine Erfahrung, die ihnen gut tut. „Das Angebot spricht sich immer mehr herum“, berichtet Aidin vom Erfolg, „eine Klasse hat sogar schon Vorlesezeit für einen ganzen Monat gebucht“. Als nächstes ist eine Umfrage unter den älteren Schülern geplant, um auf dieser Grundlage weitere Medien anzuschaffen. „Die Schüler lernen hier, Verantwortung zu übernehmen, zuverlässig und pünktlich zu sein, sich angemessen zu kleiden und freundlich und höflich Auskunft zu geben“, sagt Heike Thüner-Riekenbrauck. Soziale und lebenspraktische Kompetenzen, die sie später im Job und nicht nur dort brauchen werden.

Susanne Bünker und Heike Thüner-Riekenbrauck sorgen dafür, dass der Club vielseitig genutzt wird. Neben der Fit-für-Job-Gruppe gibt es eine Literaturwerkstatt, regelmäßige Vorlesezeiten und das offene Pausenangebot, bei dem die Bonner Lions die engagierten Lehrerinnen auch weiterhin unterstützen. Helge Horn und Heinrich Quaden beispielsweise sind regelmäßig vor Ort, um mit den Kindern zu lesen, zu spielen, ihnen am Computer zu helfen oder ihnen einfach als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. „Man merkt, es macht den Kindern Freude, neue Gesichter zu sehen. Sie genießen die Aufmerksamkeit, das Interesse, das sie spüren“, beschreibt Clubpräsident Quaden den Grund für sein Engagement. Er sitzt neben Christian, Max und Maximilian am Rechner und zeigt ihnen, auf welchen Internet-Seiten sie Autos finden. Wie selbstverständlich schieben die Jungs dabei Maximilians Rollstuhl so an den Tisch, dass auch er schauen kann.

Die Förderung von Lesefreude und -kompetenz, der Umgang mit Medien, die Schulung sozialer und praktischer Fähigkeiten oder das nette Miteinander, Zuwendung, Aufmerksamkeit – der Club bietet eine Palette für ganz verschiedene Interessen und Bedürfnisse. Susanne Bünker: „Für unsere Schule ist das eine absolute Bereicherung, ein tolles zusätzliches Angebot.“
Katrin Ahmerkamp

3. Kölner Leselauf: Anmeldungen ab 5. Februar 2013

Köln, 4. Februar 2013. Trotz großer Anstrengungen sind in Deutschland die Defizite von Kindern beim Lesen enorm. Jeder fünfte 15-jährige etwa verfügt nur über rudimentäre Lesefähigkeiten. Um mehr Kinder zum Lesen zu motivieren, unterstützt der „Kölner Leselauf“ seit 2011 durch Spenden und Sponsoren die Einrichtung von Leseclubs im Großraum Köln. Auch in diesem Jahr, am Sonntag, 21. April,
schnüren wieder Interessierte und Prominente wie Henning Krautmacher und Stephan Brings die Sportschuhe für den guten Zweck. Alle, die Spaß am Laufen oder Radfahren haben, können sich ab Dienstag, 5. Februar 2013 zum „3. KölnerLeselauf“ rund um das RheinEnergieStadion unter www.leselauf.de anmelden. Der „3. Kölner Leselauf“ ist eine Veranstaltung der Stiftung Ride for Reading und der Aktion „wir helfen“. Schirmherrin ist Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen.

Der „3. Kölner Leselauf“ bietet in diesem Jahr mit „Run, Ride, Rock & Roll“ ab 11 Uhr ein Programm für jeden Geschmack. Zum Aufwärmen spielen wie im Vorjahr die „Crocodiles“. Um 11.45 Uhr starten die Radfahrer auf ihre 18 Kilometer lange Strecke zum Dom und zurück. Die Läufer folgen um 12 Uhr: Es geht über einen fünf Kilometer langen Rundweg durch das RheinEnergieStadion und den Stadtwald. Die Startspende beträgt zehn Euro. Um 15.00 Uhr tritt unter dem Motto „Rock for Reading – (p)op Kölsch“ eine All-Star-Band auf, die bekannte internationale Rockund Pop-Songs ins Kölsche überträgt. Mit dabei sind unter anderem Musiker von den Höhnern, Brings und Kasalla sowie Anke Engelke, Carolin Kebekus, Bernd Stelter und Purple Schulz. Der Eintritt ist frei. Zudem gibt es den ganzen Tag Attraktionen für die ganze Familie.

Der Erlös des 3. Kölner Leselaufs wird zur Einrichtung von Leseclubs der Stiftung Lesen und der Stiftung Ride for Reading in Kölner Schulen verwendet. Im Mittelpunkt der Leseclubs steht die spielerische Beschäftigung mit verschiedenen Lesemedien, ohne Leistungsdruck und in freizeitorientierter Atmosphäre. Ziel dieses Angebots ist es, Kindern und Jugendlichen, die normalerweise weniger gern lesen, Lesekompetenz und damit einen wichtigen Schlüssel zur Bildung zu vermitteln. Im Großraum Köln-Bonn existieren bereits fünfzehn Leseclubs von Ride for Reading, sechs davon in Köln, vor allem an Schulen mit einem hohen Anteil bildungsbenachteiligter Kinder. Durch Veranstaltungen wie den „Kölner Leselauf“ sollen weitere entstehen.

Leseclub? Da simmer dabei!

Treffen der Leseclubs von Ride for Reading mit Prof. Dr. Christine Garbe und Henning Krautmacher

Prof. Dr. Christine Garbe vom Institut für Deutsche Sprache und Literatur war der besondere Gast beim Treffen der Leseclubs von Ride for Reading in der Konrad-Adenauer-Realschule in Köln am 28. November 2012. Im Gepäck hatte sie viele interessante Inhalte aus der Leseforschung und zu Fragen, die die Leseclubs seit Jahren bewegen: Wie können die Lesemotivation und die Lesekompetenz vor allem von bildungsbenachteiligten Kindern verbessert werden? Frau Garbe zeigte dabei, wie spannend die Leseförderung sein kann: Es ist eine der komplexesten Tätigkeiten des menschlichen Gehirns und in einer auch durch die digitalen Medien zunehmend literalen Welt eine unverzichtbare Basiskompetenz und Kulturtechnik.

In den mittlerweile 15 Leseclubs von Ride for Reading im Raum Köln/Bonn ist dazu in den letzten Jahren viel geleistet worden. In der Konrad-Adenauer-Schule gibt es einen großzügigen und schön ausgestatteten Leseclub, und mit großem Engagement haben es die Betreuerinnen Kornelia Diallo und Daniela Zeunert hier geschafft, dass neue Bücher von den Schülerinnen und Schülern mittlerweile begierig gelesen werden. Umso erfreulicher ist es, dass alle Leseclubs von Ride for Reading auch in den kommenden beiden Jahren finanziell unterstützt werden und somit ihre Ausstattung weiter aufstocken können.

Sehr zur Motivation der an Ride for Reading beteiligten Schulen trägt das große Engagement einer Vielzahl von Unterstützern bei. So gab das Treffen in der Konrad-Adenauer-Schule nicht nur einen wichtigen inhaltlichen Impuls für die Arbeit, sondern ermöglichte auch eine Begegnung mit Höhner-Frontmann Henning Krautmacher! Zusammen mit Ride for Reading-Initiator Oliver Gritz engagiert er sich stark für die Leseclubs, was bei Betreuern wie bei Schülern sehr gut ankommt: Leseclub? Da simmer dabei!

Neuer Club weckt Lust am Lesen

BORNHEIM-ROISDORF. Bernd Stelter und Hennig Krautmacher unterstützen den
Club. Und wer meint, die Eröffnung eines Leseclubs sei eine unspektakuläre Sache, der wurde am Donnerstagmorgen in der Sebastian-Grundschule in Roisdorf eines Besseren belehrt.

Da gab es nicht nur kreative musikalische Einlagen der Kinder, farbenfrohe Vitamindrinks und eine Eröffnungsrede von Bürgermeister Wolfgang Henseler. Zur Eröffnung des ersten Leseclubs im Bornheimer Stadtgebiet las auch der Comedian Bernd Stelter, der in Hersel wohnt, den Kindern aus seinem Buch „Nie wieder Ferienhaus“ vor.

„Karpfen fangen und einfach wieder auszusetzen, das ist Fischpiercing aus Jux und Dollerei“, meinte Stelter, dessen Texte wohl die beste Werbung für den Spaß am Buch sind. Als Krönung des abwechslungsreichen Programms war dann auch noch Henning Krautmacher von den „Höhnern“ als Überraschungsgast mit von der Partie.

Der zeigte sich vom Einsatz der Schüler und Lehrer begeistert: „Der Club in dieser Schule ist ein großartiges Beispiel: Man merkt, mit welchem Engagement die Schule an einem Strang zieht. Das hier könnte ein Vorzeigeleseclub werden.“

Mit dem Club „Die Lesepiraten“ soll den Grundschülern die Freude am Lesen vermittelt werden. Die Lesekompetenz insbesondere auch von Migrantenkindern soll gestärkt werden. Rund 10.000 Euro kostet ein Leseclub, dessen Einrichtung die Wohltätigkeitsstiftung „Ride for Reading“ möglich macht.

„Ich habe Ulrich Rehbann vom Stadtbetrieb Bornheim angerufen und gefragt, welche Schule in Bornheim in Frage käme“, berichtete Stelter, der sich wie Krautmacher für die Stiftung einsetzt. „Die Wahl fiel auf Roisdorf, weil dort nicht nur viele Migrantenkinder unterrichtet werden, sondern es auch eine engagierte Lehrerschaft gibt, die das Projekt unterstützt.“

So kümmert sich Schulleiterin Uta Scheuer selbst um den in einem eigenen Raum eingerichteten Leseclub, in dem die Kinder mindestens einmal pro Woche die Gelegenheit haben, in aller Ruhe und ohne Leistungsdruck zu lesen.

Unterstützt wird sie dabei von Marie Reuter-Schniete, die ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert, von Schulsozialarbeiter Christian Brackhagen und der Sprachpatin Margit Baracco, die schon seit zwei Jahren regelmäßig den Grundschülern vorliest.

„Wir haben in Deutschland 7,5 Millionen funktionale Analphabeten“, berichtet Krautmacher: „Und 42 Prozent der Eltern lesen ihren Kindern nichts mehr vor.“ Das wolle die Stiftung ändern.

Das Konzept: „Wer von der Oma, den Eltern oder einem Lesepaten etwas vorgelesen bekommt, hat auch später noch Freude daran.“ Besonders freut den Musiker, dass es im Leseclub auch Kochbücher gibt: „Das ist pragmatisch gedacht: Die Rezepte kann man dann direkt ausprobieren.“

Lesen als Brücke in die Zukunft

„wir helfen“ und Ride For Reading wollen mehr Leseclubs in Schulen gründen. In der Vingster Grundschule Heßhofstraße leistet ein solcher Club mit Unterstützung von Höhner-Frontmann Henning Krautmacher schon gute Arbeit.

Ein Buch, eine Stimme und eine kleine Sitzecke – mehr braucht es gar nicht für eine gemütliche Lesestunde. Robert ist damit zumindest zufrieden, wenn er in seinem Lieblingsbuch „Irik der Wikinger“ schmökert. Die Augen des Neunjährigen wandern schnell über die Buchstaben und bleiben erst an der Stelle hängen, als der Normanne einen Stockfisch verspeisen soll. „Eklig“, findet das Robert, der vor drei Jahren aus Bulgarien nach Köln kam. Konrektorin Melanie Müller beobachtet die Szene
und sagt stolz: „Vor drei Jahren konnte er noch kein Wort Deutsch sprechen, geschweige denn lesen. Jetzt verschlingt er ganze Bücher.“

Im Leseclub der Katholischen Grundschule Heßhofstraße werden Kinder zu kleinen Leseratten ausgebildet. Dahinter steckt ein einfaches wie effektives Konzept: Mit zusätzlichen Lesemöglichkeiten will die Schule die Lesekompetenz ihrer Schüler verbessern. Einmal in der Woche sperrt dazu Leseclub-Leiterin Joanna Schramm die Schulbibliothek auf. Mittwochs von 14 bis 15.30 Uhr können die Kinder nach Herzenslust in den Regalen zwischen Hunderten von Büchern stöbern. „Die Chroniken von Narnia“ finden sich da genauso wie türkische Kinderbücher. Die Schüler können anschließend ihr Wissen per Computer testen und die Bücher mit nach Hause nehmen.

Unterstützt wird die Vingster Schule von der Stiftung Ride For Reading des Unternehmers Oliver Gritz. Der Europa-Chef von Southern Air und Vater macht sich mit Unterstützung des Höhner-Frontmanns Henning Krautmacher engagiert seit 2007 für die Lernförderung benachteiligter Kinder stark.

Sie veranstaltet jährlich den Kölner Leselauf sowie eine Wohltätigkeitsfahrradtour für diesen Zweck. Mit der Stiftung Lesen hat die Organisation bundesweit 16 Leseclubs gegründet, sechs davon in Köln. Außer an der Heßhofstraße gibt es sie in den Grundschulen Nürnberger Straße, Riphahnstraße, der Elly-Heuss-
Realschule, der Hauptschule Baadenberger Straße sowie in der Real- und Aufbaurealschule Konrad Adenauer. Die Vorteile der zusätzlichen Leseeinheiten in den Clubs liegen auf der Hand, so Konrektorin Melanie Müller. Die Kinder trainierten ihre Lesefähigkeit, den Wortschatz und auch die Fantasie. „Wir zeigen ihnen, dass es noch mehr gibt außer Fernsehen und Playstation“, so Müller.

Besuch im Vingster Leseclub
Einer Studie der Stiftung Lesen zufolge finden nur noch 42 Prozent der Eltern genügend Zeit, ihren Kindern daheim vorzulesen. Kein Wunder also, dass die Mehrheit der Mädchen und Jungen (56 Prozent) gar nicht Hedwig Neven Du Mont liest den Vingster Kindern aus dem Buch „Die Olchis und der karierte Tigerhai“ vor.

„Wir helfen“-Vorsitzende Hedwig Neven DuMont besuchte den Vingster Leseclub und las den Kindern vor. Sie will mit Ride For Reading noch mehr Leseclubs an Kölner Schulen gründen. Dafür müssen aber noch zahlreiche Spenden gesammelt werden. Pro Leseclub werden als Budget für Bücher und Personal 10 000 Euro veranschlagt. Dieses Geld reicht dann aber auch für drei Jahre. Und die Kinder lernen schneller und besser. „Das wirkt sich schnell in den Schulnoten aus“, berichtet Konrektorin Müller. Und so haben die Kinder eine bessere Chance, später eine Ausbildung und einen Job zu finden. „Lesen ist damit wirklich eine Brücke in die Zukunft.“

Treffen der Leseclubs von Ride for Reading mit Prof. Dr. Christine Garbe und Henning Krautmacher

Prof. Dr. Christine Garbe vom Institut für Deutsche Sprache und Literatur war der besondere Gast beim Treffen der Leseclubs von Ride for Reading in der Konrad-Adenauer-Realschule in Köln am 28. November 2012.

Im Gepäck hatte sie viele interessante Inhalte aus der Leseforschung und zu Fragen, die die Leseclubs seit Jahren bewegen: Wie können die Lesemotivation und die Lesekompetenz vor allem von bildungsbenachteiligten Kindern verbessert werden? Frau Garbe zeigte dabei, wie spannend die Leseförderung sein kann: Es ist eine der komplexesten Tätigkeiten des menschlichen Gehirns und in einer auch durch die digitalen Medien zunehmend literalen Welt eine unverzichtbare Basiskompetenz und Kulturtechnik.

In den mittlerweile 15 Leseclubs von Ride for Reading im Raum Köln/Bonn ist dazu in den letzten Jahren viel geleistet worden. In der Konrad-Adenauer-Schule gibt es einen großzügigen und schön ausgestatteten Leseclub, und mit großem Engagement haben es die Betreuerinnen Kornelia Diallo und Daniela Zeunert hier geschafft, dass neue Bücher von den Schülerinnen und Schülern mittlerweile begierig gelesen werden. Umso erfreulicher ist es, dass alle Leseclubs von Ride for Reading auch in den kommenden beiden Jahren finanziell unterstützt werden und somit ihre Ausstattung weiter aufstocken können.

Sehr zur Motivation der an Ride for Reading beteiligten Schulen trägt das große Engagement einer Vielzahl von Unterstützern bei. So gab das Treffen in der Konrad-Adenauer-Schule nicht nur einen wichtigen inhaltlichen Impuls für die Arbeit, sondern ermöglichte auch eine Begegnung mit Höhner-Frontmann Henning Krautmacher! Zusammen mit Ride for Reading-Initiator Oliver Gritz engagiert er sich stark für die Leseclubs, was bei Betreuern wie bei Schülern sehr gut ankommt: Leseclub? Da simmer dabei!

„Ich mag am Lesen, dass es spannend ist“

Was bedeutet ein Lese- und Medienclub für die Kinder vor Ort?

Nach dem Trubel auf dem Schulhof erscheint dieser Raum in der Karl-Simrock-Hauptschule im Bonner Stadtteil Endenich fast wie eine Oase der Ruhe. Große Fenster geben den Blick ins Grüne frei, zwei rote Sofas stehen einladend bereit. Rechts neben der Eingangstür finden sich drei Computer-Arbeitsplätze, darüber ist eine Karte an die Wand gepinnt: „Facts about the United States of America“. Um zwei große Tische zwischen den Bücherregalen gruppieren sich Korbstühle. Wer sich lieber ein Hörbuch aussucht, dem stehen tragbare CDSpieler zur Verfügung.

Vor nicht allzu langer Zeit sah es hier noch ganz anders aus. Erst seit gut einem Jahr verfügt die Hauptschule über einen Lese- und Medienclub, den die in Bonn ansässige Stiftung Ride for Reading um Spiritus Rector Oliver Gritz in Kooperation mit der Stiftung Lesen in Mainz eingerichtet hat; 13 sind es inzwischen im Köln/Bonner Raum. Anisa und Yannik sind gemeinsam mit Schulleiter Arndt Hilse in den Club gekommen, um zu erzählen, was er für sie bedeutet. Zuallererst einmal viel Arbeit: Gemeinsam mit ihren Mitschülern aus der Klasse 7a haben Anisa und Yannick die Ärmel hochgekrempelt und im Rahmen dreier Projekttage den Bestand an Büchern neu inventarisiert und nach Themen geordnet. Yannick erzählt, dass er die Autorenkürzel am Computer angefertigt und mit Schutzfolie auf die Buchrücken geklebt hat. Anisas Aufgabe war eine andere: Sie hat im Computer abgeglichen, ob die Bücher des Clubs in der Lesesoftware Antolin verfügbar sind und entsprechend mit einem Krönchen markiert. In einem klassenübergreifenden Projekt haben die Schüler die Bücher dann katalogisiert. „Das war ein Gewusel hier“, erinnert sich Schulleiter Arndt Hilse und macht seinen Schülern ein dickes Kompliment, wie schnell und engagiert sie gearbeitet haben.

Vielleicht hat diese Arbeit dazu beigetragen, dass die Schüler sich mit „ihrem“ Club identifizieren, dass sie gerne hierher kommen. „Hier ist es immer ruhig“, beschreibt Yannick, „wenn ich hierher komme, treffe ich auch immer Freunde“. Und ein zweiter Punkt ist ihm wichtig: „Hier wird mir geholfen. Wenn ich zum Beispiel ein Wort nicht verstehe, hole ich mir ein Lexikon zum Nachschlagen.“

Den Schülern ist der Club während des Offenen Mittags-Angebotes (OMA) an drei Tagen in der Woche frei zugänglich. Außerdem gibt es Stunden zur Leseförderung, in denen Lehrer mit kleinen Gruppen den Raum nutzen. Wer sich registrieren lässt, kann sich auch Bücher mit nach Hause nehmen. Anisas Favoriten sind Märchen und die Bücher von Annette Weber. „Im Chat war er noch so süß“ heißt eines oder „Sauf´ruhig weiter wenn Du meinst“ – Themen, die im Alltag der Jugendlichen vorkommen, die nah dran sind an ihrem Leben. „Ich mag die Bücher, weil die Jugendlichen auch mal nicht so gute Sachen machen“, erkärt Anisa, warum sie sich diese Bücher aussucht. Schaut man sich ihren Antolin-Account an, findet man aber noch viele andere Titel, von Harry Potter bis zu den Kindern aus Bullerbü – schließlich ist Anisa eine der Antolin-„Expertinnen“ der Schule. Was sie am Lesen mag? Schwer zu erklären, „manchmal will ich aufhören zu lesen, aber dann muss ich unbedingt wissen, was noch alles passiert. Für Yannick braucht ein Buch vor allem Action, „ich mag am Lesen, dass es spannend ist.

Ohne den Lese- und Medienclub hätten Anisa und Yannick vielleicht nicht entdeckt, wie sehr Bücher fesseln können. Zuhause mit Lektüre aufgewachsen sind sie nicht. Ansisa Eltern sind selbst nicht lange auf die Schule gegangen und haben keinen Zugang zu Büchern, „von ihrem Vater weiß ich aber, dass er seine Tochter um die Chancen beneidet, die sie heute hat“, sagt Hilse. Um sie auf ihrem Weg zu unterstützen, schenkt er ihr ab und zu ein Buch. „Mein Vater hat keine Zeit, er arbeitet sehr viel“, berichtet Yannick aus seinem Elternhaus. Und nach der schweren körperlichen Arbeit sei er abends oft müde. Aber doch, Krimis liest er ab und zu, John Sinclair. Und seine Tante bringt ihm immer mal wieder Bücher mit, „Kommissar Kugelblitz“ zum Beispiel.

Zwei- bis dreimal pro Wochen schauen die beiden im Leseclub vorbei. Damit die Kinder am Ball bleiben ist es wichtig, dass aktuelle und gut aufgemachte Bücher zur Verfügung stehen. Diese Erfahrung hat Hilse gemacht. Viele Lektüren aus der eigenen Kindheit decken sich heute nicht mehr mit der Alltagswirklichkeit von Jugendlichen. Dass die Lese- und Lernkompetenz, bei deren Erwerb der Club sie unterstützt, Anisa und Yannick ihnen in ihrem späteren Leben helfen kann, darüber machen die beiden sich heute noch keine Gedanken. Für sie sind Bücher im Moment vor allem eins: spannend.

Katrin Ahmerkamp

Der Leseclub in der Karl-Simrock-Schule in Bonn

Was bedeutet ein Leseclub für die Kinder vor Ort?

„Ich mag am Lesen, dass es spannend ist“

Nach dem Trubel auf dem Schulhof erscheint dieser Raum in der Karl-Simrock-Hauptschule im Bonner Stadtteil Endenich fast wie eine Oase der Ruhe. Große Fenster geben den Blick ins Grüne frei, zwei rote Sofas stehen einladend bereit. Rechts neben der Eingangstür finden sich drei Computer-Arbeitsplätze, darüber ist eine Karte an die Wand gepinnt: „Facts about the United States of America“. Um zwei große Tische zwischen den Bücherregalen gruppieren sich Korbstühle. Wer sich lieber ein Hörbuch aussucht, dem stehen tragbare CD-Spieler zur Verfügung.

Vor nicht allzu langer Zeit sah es hier noch ganz anders aus. Erst seit gut einem Jahr verfügt die Hauptschule über einen Leseclub, den die in Bonn ansässige Stiftung Ride for Reading um Spiritus Rector Oliver Gritz in Kooperation mit der Stiftung Lesen in Mainz eingerichtet hat; 13 sind es inzwischen im Köln/Bonner Raum. Anisa und Yannik sind gemeinsam mit Schulleiter Arndt Hilse in den Club gekommen, um zu erzählen, was er für sie bedeutet.

Zuallererst einmal viel Arbeit: Gemeinsam mit ihren Mitschülern aus der Klasse 7a haben Anisa und Yannick die Ärmel hochgekrempelt und im Rahmen dreier Projekttage den Bestand an Büchern neu inventarisiert und nach Themen geordnet. Yannick erzählt, dass er die Autorenkürzel am Computer angefertigt und mit Schutzfolie auf die Buchrücken geklebt hat. Anisas Aufgabe war eine andere: Sie hat im Computer abgeglichen, ob die Bücher des Clubs in der Lesesoftware Antolin verfügbar sind und entsprechend mit einem Krönchen markiert. In einem klassenübergreifenden Projekt haben die Schüler die Bücher dann katalogisiert. „Das war ein Gewusel hier“, erinnert sich Schulleiter Arndt Hilse und macht seinen Schülern ein dickes Kompliment, wie schnell und engagiert sie gearbeitet haben.

Vielleicht hat diese Arbeit dazu beigetragen, dass die Schüler sich mit „ihrem“ Club identifizieren, dass sie gerne hierher kommen. „Hier ist es immer ruhig“, beschreibt Yannick, „wenn ich hierher komme, treffe ich auch immer Freunde“. Und ein zweiter Punkt ist ihm wichtig: „Hier wird mir geholfen. Wenn ich zum Beispiel ein Wort nicht verstehe, hole ich mir ein Lexikon zum Nachschlagen.“

Den Schülern ist der Club während des Offenen Mittags-Angebotes (OMA) an drei Tagen in der Woche frei zugänglich. Außerdem gibt es Stunden zur Leseförderung, in denen Lehrer mit kleinen Gruppen den Raum nutzen. Wer sich registrieren lässt, kann sich auch Bücher mit nach Hause nehmen. Anisas Favoriten sind Märchen und die Bücher von Annette Weber. „Im Chat war er noch so süß“ heißt eines oder „Sauf´ruhig weiter wenn Du meinst“ – Themen, die im Alltag der Jugendlichen vorkommen, die nah dran sind an ihrem Leben. „Ich mag die Bücher, weil die Jugendlichen auch mal nicht so gute Sachen machen“, erkärt Anisa, warum sie sich diese Bücher aussucht. Schaut man sich ihren Antolin-Account an, findet man aber noch viele andere Titel, von Harry Potter bis zu den Kindern aus Bullerbü – schließlich ist Anisa eine der Antolin-„Expertinnen“ der Schule. Was sie am Lesen mag? Schwer zu erklären, „manchmal will ich aufhören zu lesen, aber dann muss ich unbedingt wissen, was noch alles passiert. Für Yannick braucht ein Buch vor allem Action, „ich mag am Lesen, dass es spannend ist.“

Ohne den Leseclub hätten Anisa und Yannick vielleicht nicht entdeckt, wie sehr Bücher fesseln können. Zuhause mit Lektüre aufgewachsen sind sie nicht. Ansisa Eltern sind selbst nicht lange auf die Schule gegangen und haben keinen Zugang zu Büchern, „von ihrem Vater weiß ich aber, dass er seine Tochter um die Chancen beneidet, die sie heute hat“, sagt Hilse. Um sie auf ihrem Weg zu unterstützen, schenkt er ihr ab und zu ein Buch. „Mein Vater hat keine Zeit, er arbeitet sehr viel“, berichtet Yannick aus seinem Elternhaus. Und nach der schweren körperlichen Arbeit sei er abends oft müde. Aber doch, Krimis liest er ab und zu, John Sinclair. Und seine Tante bringt ihm immer mal wieder Bücher mit, „Kommissar Kugelblitz“ zum Beispiel.

Zwei- bis dreimal pro Wochen schauen die beiden im Leseclub vorbei. Damit die Kinder am Ball bleiben ist es wichtig, dass aktuelle und gut aufgemachte Bücher zur Verfügung stehen. Diese Erfahrung hat Hilse gemacht. Viele Lektüren aus der eigenen Kindheit decken sich heute nicht mehr mit der Alltagswirklichkeit von Jugendlichen. Dass die Lese- und Lernkompetenz, bei deren Erwerb der Club sie unterstützt, Anisa und Yannick ihnen in ihrem späteren Leben helfen kann, darüber machen die beiden sich heute noch keine Gedanken. Für sie sind Bücher im Moment vor allem eins: spannend. Katrin Ahmerkamp

Bundesweiter Vorlesetag am 18. November 2011 an der GGS Nürnberger Str. in Köln

Der Vorlesetag war ein voller Erfolg: Die Moderatorin Mara Bergmann begeisterte die SchülerInnen nicht nur durch ihre spannende Lesung aus Milos Abenteuern und das seltsame Erlebnis in der Spielzeugfabrik. Sie las aus dem Buch „Milo und die Jagd nach dem grünhaarigen Mädchen vorgelesen“ von Rudolf Herfurtner. Im Buch verschwinden Straßenkinder spurlos. Milo macht sich auf die Suche um Iro zu finden und trifft dabei auf ein schreckliches Geheimnis, das mit der Spielzeugfabrik zu tun hat und was den Kindern dort widerfährt…

Am Schluss unterhielt sich Frau Bergmann angeregt mit den Clubteilnehmern, beantwortete Fragen zu ihrem Werdegang. Die Schüler teilten ihr mit, welche Berufswünsche sie hätten und einige hatten auch schon Erfahrungen gesammelt und sind vor Publikum aufgetreten. Ein Schüler möchte Spielzeugverkäufer werden. Eine Schülerin berichtete von ihrem Tanzauftritt, ein anderer von einem Schulzirkus in dem er mitgewirkt hatte. Frau Bergmann war so begeistert, dass sie einen Spagat hinlegte!!