BORNHEIM-ROISDORF. Bernd Stelter und Hennig Krautmacher unterstützen den
Club. Und wer meint, die Eröffnung eines Leseclubs sei eine unspektakuläre Sache, der wurde am Donnerstagmorgen in der Sebastian-Grundschule in Roisdorf eines Besseren belehrt.
Da gab es nicht nur kreative musikalische Einlagen der Kinder, farbenfrohe Vitamindrinks und eine Eröffnungsrede von Bürgermeister Wolfgang Henseler. Zur Eröffnung des ersten Leseclubs im Bornheimer Stadtgebiet las auch der Comedian Bernd Stelter, der in Hersel wohnt, den Kindern aus seinem Buch „Nie wieder Ferienhaus“ vor.
„Karpfen fangen und einfach wieder auszusetzen, das ist Fischpiercing aus Jux und Dollerei“, meinte Stelter, dessen Texte wohl die beste Werbung für den Spaß am Buch sind. Als Krönung des abwechslungsreichen Programms war dann auch noch Henning Krautmacher von den „Höhnern“ als Überraschungsgast mit von der Partie.
Der zeigte sich vom Einsatz der Schüler und Lehrer begeistert: „Der Club in dieser Schule ist ein großartiges Beispiel: Man merkt, mit welchem Engagement die Schule an einem Strang zieht. Das hier könnte ein Vorzeigeleseclub werden.“
Mit dem Club „Die Lesepiraten“ soll den Grundschülern die Freude am Lesen vermittelt werden. Die Lesekompetenz insbesondere auch von Migrantenkindern soll gestärkt werden. Rund 10.000 Euro kostet ein Leseclub, dessen Einrichtung die Wohltätigkeitsstiftung „Ride for Reading“ möglich macht.
„Ich habe Ulrich Rehbann vom Stadtbetrieb Bornheim angerufen und gefragt, welche Schule in Bornheim in Frage käme“, berichtete Stelter, der sich wie Krautmacher für die Stiftung einsetzt. „Die Wahl fiel auf Roisdorf, weil dort nicht nur viele Migrantenkinder unterrichtet werden, sondern es auch eine engagierte Lehrerschaft gibt, die das Projekt unterstützt.“
So kümmert sich Schulleiterin Uta Scheuer selbst um den in einem eigenen Raum eingerichteten Leseclub, in dem die Kinder mindestens einmal pro Woche die Gelegenheit haben, in aller Ruhe und ohne Leistungsdruck zu lesen.
Unterstützt wird sie dabei von Marie Reuter-Schniete, die ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert, von Schulsozialarbeiter Christian Brackhagen und der Sprachpatin Margit Baracco, die schon seit zwei Jahren regelmäßig den Grundschülern vorliest.
„Wir haben in Deutschland 7,5 Millionen funktionale Analphabeten“, berichtet Krautmacher: „Und 42 Prozent der Eltern lesen ihren Kindern nichts mehr vor.“ Das wolle die Stiftung ändern.
Das Konzept: „Wer von der Oma, den Eltern oder einem Lesepaten etwas vorgelesen bekommt, hat auch später noch Freude daran.“ Besonders freut den Musiker, dass es im Leseclub auch Kochbücher gibt: „Das ist pragmatisch gedacht: Die Rezepte kann man dann direkt ausprobieren.“
„wir helfen“ und Ride For Reading wollen mehr Leseclubs in Schulen gründen. In der Vingster Grundschule Heßhofstraße leistet ein solcher Club mit Unterstützung von Höhner-Frontmann Henning Krautmacher schon gute Arbeit.
Ein Buch, eine Stimme und eine kleine Sitzecke – mehr braucht es gar nicht für eine gemütliche Lesestunde. Robert ist damit zumindest zufrieden, wenn er in seinem Lieblingsbuch „Irik der Wikinger“ schmökert. Die Augen des Neunjährigen wandern schnell über die Buchstaben und bleiben erst an der Stelle hängen, als der Normanne einen Stockfisch verspeisen soll. „Eklig“, findet das Robert, der vor drei Jahren aus Bulgarien nach Köln kam. Konrektorin Melanie Müller beobachtet die Szene
und sagt stolz: „Vor drei Jahren konnte er noch kein Wort Deutsch sprechen, geschweige denn lesen. Jetzt verschlingt er ganze Bücher.“
Im Leseclub der Katholischen Grundschule Heßhofstraße werden Kinder zu kleinen Leseratten ausgebildet. Dahinter steckt ein einfaches wie effektives Konzept: Mit zusätzlichen Lesemöglichkeiten will die Schule die Lesekompetenz ihrer Schüler verbessern. Einmal in der Woche sperrt dazu Leseclub-Leiterin Joanna Schramm die Schulbibliothek auf. Mittwochs von 14 bis 15.30 Uhr können die Kinder nach Herzenslust in den Regalen zwischen Hunderten von Büchern stöbern. „Die Chroniken von Narnia“ finden sich da genauso wie türkische Kinderbücher. Die Schüler können anschließend ihr Wissen per Computer testen und die Bücher mit nach Hause nehmen.
Unterstützt wird die Vingster Schule von der Stiftung Ride For Reading des Unternehmers Oliver Gritz. Der Europa-Chef von Southern Air und Vater macht sich mit Unterstützung des Höhner-Frontmanns Henning Krautmacher engagiert seit 2007 für die Lernförderung benachteiligter Kinder stark.
Sie veranstaltet jährlich den Kölner Leselauf sowie eine Wohltätigkeitsfahrradtour für diesen Zweck. Mit der Stiftung Lesen hat die Organisation bundesweit 16 Leseclubs gegründet, sechs davon in Köln. Außer an der Heßhofstraße gibt es sie in den Grundschulen Nürnberger Straße, Riphahnstraße, der Elly-Heuss-
Realschule, der Hauptschule Baadenberger Straße sowie in der Real- und Aufbaurealschule Konrad Adenauer. Die Vorteile der zusätzlichen Leseeinheiten in den Clubs liegen auf der Hand, so Konrektorin Melanie Müller. Die Kinder trainierten ihre Lesefähigkeit, den Wortschatz und auch die Fantasie. „Wir zeigen ihnen, dass es noch mehr gibt außer Fernsehen und Playstation“, so Müller.
Besuch im Vingster Leseclub
Einer Studie der Stiftung Lesen zufolge finden nur noch 42 Prozent der Eltern genügend Zeit, ihren Kindern daheim vorzulesen. Kein Wunder also, dass die Mehrheit der Mädchen und Jungen (56 Prozent) gar nicht Hedwig Neven Du Mont liest den Vingster Kindern aus dem Buch „Die Olchis und der karierte Tigerhai“ vor.
„Wir helfen“-Vorsitzende Hedwig Neven DuMont besuchte den Vingster Leseclub und las den Kindern vor. Sie will mit Ride For Reading noch mehr Leseclubs an Kölner Schulen gründen. Dafür müssen aber noch zahlreiche Spenden gesammelt werden. Pro Leseclub werden als Budget für Bücher und Personal 10 000 Euro veranschlagt. Dieses Geld reicht dann aber auch für drei Jahre. Und die Kinder lernen schneller und besser. „Das wirkt sich schnell in den Schulnoten aus“, berichtet Konrektorin Müller. Und so haben die Kinder eine bessere Chance, später eine Ausbildung und einen Job zu finden. „Lesen ist damit wirklich eine Brücke in die Zukunft.“
Prof. Dr. Christine Garbe vom Institut für Deutsche Sprache und Literatur war der besondere Gast beim Treffen der Leseclubs von Ride for Reading in der Konrad-Adenauer-Realschule in Köln am 28. November 2012.
Im Gepäck hatte sie viele interessante Inhalte aus der Leseforschung und zu Fragen, die die Leseclubs seit Jahren bewegen: Wie können die Lesemotivation und die Lesekompetenz vor allem von bildungsbenachteiligten Kindern verbessert werden? Frau Garbe zeigte dabei, wie spannend die Leseförderung sein kann: Es ist eine der komplexesten Tätigkeiten des menschlichen Gehirns und in einer auch durch die digitalen Medien zunehmend literalen Welt eine unverzichtbare Basiskompetenz und Kulturtechnik.
In den mittlerweile 15 Leseclubs von Ride for Reading im Raum Köln/Bonn ist dazu in den letzten Jahren viel geleistet worden. In der Konrad-Adenauer-Schule gibt es einen großzügigen und schön ausgestatteten Leseclub, und mit großem Engagement haben es die Betreuerinnen Kornelia Diallo und Daniela Zeunert hier geschafft, dass neue Bücher von den Schülerinnen und Schülern mittlerweile begierig gelesen werden. Umso erfreulicher ist es, dass alle Leseclubs von Ride for Reading auch in den kommenden beiden Jahren finanziell unterstützt werden und somit ihre Ausstattung weiter aufstocken können.
Sehr zur Motivation der an Ride for Reading beteiligten Schulen trägt das große Engagement einer Vielzahl von Unterstützern bei. So gab das Treffen in der Konrad-Adenauer-Schule nicht nur einen wichtigen inhaltlichen Impuls für die Arbeit, sondern ermöglichte auch eine Begegnung mit Höhner-Frontmann Henning Krautmacher! Zusammen mit Ride for Reading-Initiator Oliver Gritz engagiert er sich stark für die Leseclubs, was bei Betreuern wie bei Schülern sehr gut ankommt: Leseclub? Da simmer dabei!
Was bedeutet ein Lese- und Medienclub für die Kinder vor Ort?
Nach dem Trubel auf dem Schulhof erscheint dieser Raum in der Karl-Simrock-Hauptschule im Bonner Stadtteil Endenich fast wie eine Oase der Ruhe. Große Fenster geben den Blick ins Grüne frei, zwei rote Sofas stehen einladend bereit. Rechts neben der Eingangstür finden sich drei Computer-Arbeitsplätze, darüber ist eine Karte an die Wand gepinnt: „Facts about the United States of America“. Um zwei große Tische zwischen den Bücherregalen gruppieren sich Korbstühle. Wer sich lieber ein Hörbuch aussucht, dem stehen tragbare CDSpieler zur Verfügung.
Vor nicht allzu langer Zeit sah es hier noch ganz anders aus. Erst seit gut einem Jahr verfügt die Hauptschule über einen Lese- und Medienclub, den die in Bonn ansässige Stiftung Ride for Reading um Spiritus Rector Oliver Gritz in Kooperation mit der Stiftung Lesen in Mainz eingerichtet hat; 13 sind es inzwischen im Köln/Bonner Raum. Anisa und Yannik sind gemeinsam mit Schulleiter Arndt Hilse in den Club gekommen, um zu erzählen, was er für sie bedeutet. Zuallererst einmal viel Arbeit: Gemeinsam mit ihren Mitschülern aus der Klasse 7a haben Anisa und Yannick die Ärmel hochgekrempelt und im Rahmen dreier Projekttage den Bestand an Büchern neu inventarisiert und nach Themen geordnet. Yannick erzählt, dass er die Autorenkürzel am Computer angefertigt und mit Schutzfolie auf die Buchrücken geklebt hat. Anisas Aufgabe war eine andere: Sie hat im Computer abgeglichen, ob die Bücher des Clubs in der Lesesoftware Antolin verfügbar sind und entsprechend mit einem Krönchen markiert. In einem klassenübergreifenden Projekt haben die Schüler die Bücher dann katalogisiert. „Das war ein Gewusel hier“, erinnert sich Schulleiter Arndt Hilse und macht seinen Schülern ein dickes Kompliment, wie schnell und engagiert sie gearbeitet haben.
Vielleicht hat diese Arbeit dazu beigetragen, dass die Schüler sich mit „ihrem“ Club identifizieren, dass sie gerne hierher kommen. „Hier ist es immer ruhig“, beschreibt Yannick, „wenn ich hierher komme, treffe ich auch immer Freunde“. Und ein zweiter Punkt ist ihm wichtig: „Hier wird mir geholfen. Wenn ich zum Beispiel ein Wort nicht verstehe, hole ich mir ein Lexikon zum Nachschlagen.“
Den Schülern ist der Club während des Offenen Mittags-Angebotes (OMA) an drei Tagen in der Woche frei zugänglich. Außerdem gibt es Stunden zur Leseförderung, in denen Lehrer mit kleinen Gruppen den Raum nutzen. Wer sich registrieren lässt, kann sich auch Bücher mit nach Hause nehmen. Anisas Favoriten sind Märchen und die Bücher von Annette Weber. „Im Chat war er noch so süß“ heißt eines oder „Sauf´ruhig weiter wenn Du meinst“ – Themen, die im Alltag der Jugendlichen vorkommen, die nah dran sind an ihrem Leben. „Ich mag die Bücher, weil die Jugendlichen auch mal nicht so gute Sachen machen“, erkärt Anisa, warum sie sich diese Bücher aussucht. Schaut man sich ihren Antolin-Account an, findet man aber noch viele andere Titel, von Harry Potter bis zu den Kindern aus Bullerbü – schließlich ist Anisa eine der Antolin-„Expertinnen“ der Schule. Was sie am Lesen mag? Schwer zu erklären, „manchmal will ich aufhören zu lesen, aber dann muss ich unbedingt wissen, was noch alles passiert. Für Yannick braucht ein Buch vor allem Action, „ich mag am Lesen, dass es spannend ist.
Ohne den Lese- und Medienclub hätten Anisa und Yannick vielleicht nicht entdeckt, wie sehr Bücher fesseln können. Zuhause mit Lektüre aufgewachsen sind sie nicht. Ansisa Eltern sind selbst nicht lange auf die Schule gegangen und haben keinen Zugang zu Büchern, „von ihrem Vater weiß ich aber, dass er seine Tochter um die Chancen beneidet, die sie heute hat“, sagt Hilse. Um sie auf ihrem Weg zu unterstützen, schenkt er ihr ab und zu ein Buch. „Mein Vater hat keine Zeit, er arbeitet sehr viel“, berichtet Yannick aus seinem Elternhaus. Und nach der schweren körperlichen Arbeit sei er abends oft müde. Aber doch, Krimis liest er ab und zu, John Sinclair. Und seine Tante bringt ihm immer mal wieder Bücher mit, „Kommissar Kugelblitz“ zum Beispiel.
Zwei- bis dreimal pro Wochen schauen die beiden im Leseclub vorbei. Damit die Kinder am Ball bleiben ist es wichtig, dass aktuelle und gut aufgemachte Bücher zur Verfügung stehen. Diese Erfahrung hat Hilse gemacht. Viele Lektüren aus der eigenen Kindheit decken sich heute nicht mehr mit der Alltagswirklichkeit von Jugendlichen. Dass die Lese- und Lernkompetenz, bei deren Erwerb der Club sie unterstützt, Anisa und Yannick ihnen in ihrem späteren Leben helfen kann, darüber machen die beiden sich heute noch keine Gedanken. Für sie sind Bücher im Moment vor allem eins: spannend.
Katrin Ahmerkamp
Was bedeutet ein Leseclub für die Kinder vor Ort?
„Ich mag am Lesen, dass es spannend ist“
Nach dem Trubel auf dem Schulhof erscheint dieser Raum in der Karl-Simrock-Hauptschule im Bonner Stadtteil Endenich fast wie eine Oase der Ruhe. Große Fenster geben den Blick ins Grüne frei, zwei rote Sofas stehen einladend bereit. Rechts neben der Eingangstür finden sich drei Computer-Arbeitsplätze, darüber ist eine Karte an die Wand gepinnt: „Facts about the United States of America“. Um zwei große Tische zwischen den Bücherregalen gruppieren sich Korbstühle. Wer sich lieber ein Hörbuch aussucht, dem stehen tragbare CD-Spieler zur Verfügung.
Vor nicht allzu langer Zeit sah es hier noch ganz anders aus. Erst seit gut einem Jahr verfügt die Hauptschule über einen Leseclub, den die in Bonn ansässige Stiftung Ride for Reading um Spiritus Rector Oliver Gritz in Kooperation mit der Stiftung Lesen in Mainz eingerichtet hat; 13 sind es inzwischen im Köln/Bonner Raum. Anisa und Yannik sind gemeinsam mit Schulleiter Arndt Hilse in den Club gekommen, um zu erzählen, was er für sie bedeutet.
Zuallererst einmal viel Arbeit: Gemeinsam mit ihren Mitschülern aus der Klasse 7a haben Anisa und Yannick die Ärmel hochgekrempelt und im Rahmen dreier Projekttage den Bestand an Büchern neu inventarisiert und nach Themen geordnet. Yannick erzählt, dass er die Autorenkürzel am Computer angefertigt und mit Schutzfolie auf die Buchrücken geklebt hat. Anisas Aufgabe war eine andere: Sie hat im Computer abgeglichen, ob die Bücher des Clubs in der Lesesoftware Antolin verfügbar sind und entsprechend mit einem Krönchen markiert. In einem klassenübergreifenden Projekt haben die Schüler die Bücher dann katalogisiert. „Das war ein Gewusel hier“, erinnert sich Schulleiter Arndt Hilse und macht seinen Schülern ein dickes Kompliment, wie schnell und engagiert sie gearbeitet haben.
Vielleicht hat diese Arbeit dazu beigetragen, dass die Schüler sich mit „ihrem“ Club identifizieren, dass sie gerne hierher kommen. „Hier ist es immer ruhig“, beschreibt Yannick, „wenn ich hierher komme, treffe ich auch immer Freunde“. Und ein zweiter Punkt ist ihm wichtig: „Hier wird mir geholfen. Wenn ich zum Beispiel ein Wort nicht verstehe, hole ich mir ein Lexikon zum Nachschlagen.“
Den Schülern ist der Club während des Offenen Mittags-Angebotes (OMA) an drei Tagen in der Woche frei zugänglich. Außerdem gibt es Stunden zur Leseförderung, in denen Lehrer mit kleinen Gruppen den Raum nutzen. Wer sich registrieren lässt, kann sich auch Bücher mit nach Hause nehmen. Anisas Favoriten sind Märchen und die Bücher von Annette Weber. „Im Chat war er noch so süß“ heißt eines oder „Sauf´ruhig weiter wenn Du meinst“ – Themen, die im Alltag der Jugendlichen vorkommen, die nah dran sind an ihrem Leben. „Ich mag die Bücher, weil die Jugendlichen auch mal nicht so gute Sachen machen“, erkärt Anisa, warum sie sich diese Bücher aussucht. Schaut man sich ihren Antolin-Account an, findet man aber noch viele andere Titel, von Harry Potter bis zu den Kindern aus Bullerbü – schließlich ist Anisa eine der Antolin-„Expertinnen“ der Schule. Was sie am Lesen mag? Schwer zu erklären, „manchmal will ich aufhören zu lesen, aber dann muss ich unbedingt wissen, was noch alles passiert. Für Yannick braucht ein Buch vor allem Action, „ich mag am Lesen, dass es spannend ist.“
Ohne den Leseclub hätten Anisa und Yannick vielleicht nicht entdeckt, wie sehr Bücher fesseln können. Zuhause mit Lektüre aufgewachsen sind sie nicht. Ansisa Eltern sind selbst nicht lange auf die Schule gegangen und haben keinen Zugang zu Büchern, „von ihrem Vater weiß ich aber, dass er seine Tochter um die Chancen beneidet, die sie heute hat“, sagt Hilse. Um sie auf ihrem Weg zu unterstützen, schenkt er ihr ab und zu ein Buch. „Mein Vater hat keine Zeit, er arbeitet sehr viel“, berichtet Yannick aus seinem Elternhaus. Und nach der schweren körperlichen Arbeit sei er abends oft müde. Aber doch, Krimis liest er ab und zu, John Sinclair. Und seine Tante bringt ihm immer mal wieder Bücher mit, „Kommissar Kugelblitz“ zum Beispiel.
Zwei- bis dreimal pro Wochen schauen die beiden im Leseclub vorbei. Damit die Kinder am Ball bleiben ist es wichtig, dass aktuelle und gut aufgemachte Bücher zur Verfügung stehen. Diese Erfahrung hat Hilse gemacht. Viele Lektüren aus der eigenen Kindheit decken sich heute nicht mehr mit der Alltagswirklichkeit von Jugendlichen. Dass die Lese- und Lernkompetenz, bei deren Erwerb der Club sie unterstützt, Anisa und Yannick ihnen in ihrem späteren Leben helfen kann, darüber machen die beiden sich heute noch keine Gedanken. Für sie sind Bücher im Moment vor allem eins: spannend. Katrin Ahmerkamp

Der Vorlesetag war ein voller Erfolg: Die Moderatorin Mara Bergmann begeisterte die SchülerInnen nicht nur durch ihre spannende Lesung aus Milos Abenteuern und das seltsame Erlebnis in der Spielzeugfabrik. Sie las aus dem Buch „Milo und die Jagd nach dem grünhaarigen Mädchen vorgelesen“ von Rudolf Herfurtner. Im Buch verschwinden Straßenkinder spurlos. Milo macht sich auf die Suche um Iro zu finden und trifft dabei auf ein schreckliches Geheimnis, das mit der Spielzeugfabrik zu tun hat und was den Kindern dort widerfährt…
Am Schluss unterhielt sich Frau Bergmann angeregt mit den Clubteilnehmern, beantwortete Fragen zu ihrem Werdegang. Die Schüler teilten ihr mit, welche Berufswünsche sie hätten und einige hatten auch schon Erfahrungen gesammelt und sind vor Publikum aufgetreten. Ein Schüler möchte Spielzeugverkäufer werden. Eine Schülerin berichtete von ihrem Tanzauftritt, ein anderer von einem Schulzirkus in dem er mitgewirkt hatte. Frau Bergmann war so begeistert, dass sie einen Spagat hinlegte!!
Neuer Lese-Medien-Club der Initiative Ride for Reading und der Stiftung Lesen mit Unterstützung des Lions Club Bonn – Clara und Robert Schumann
Bonn, 15. September 2011 – Große Begeisterung bei der Lesung des Bonner Autors Manfred Theisen – und viele Pläne für künftige Aktionen: Am 15. September wurde mit einem fröhlichen Lesefest der 14. Lese-Medien-Club im Raum Köln-Bonn eröffnet – an der Bonner LVR Christophorusschule, Förderschule mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung. Die Clubs sind ein Projekt der Stiftung Ride for Reading und der Stiftung Lesen, die Einrichtung des neuen Clubs ermöglichte der Lions Club Bonn – Clara und Robert Schumann. „Lesen bildet nicht nur die Basis für Erfolg in Schule und Beruf, es ist einfach auch ein faszinierendes Erlebnis“, begründete Heinrich Quaden, Präsident des Clubs, dieses Engagement: „Jedes Kind sollte daher die Chance haben, Lesefreude zu entwickeln“.
„Aus vielen tollen Rückmeldungen wissen wir, dass die Lese-Medien-Clubs gerade bei lesefernen Kindern einen sehr dynamischen Motivationsschub bewirken – ohne die bereits leseinteressierten außen vor zu lassen“, erklärt Oliver Gritz, Initiator von Ride for Reading. Das Konzept der Einrichtungen sei es, mit vielfältigen pädagogischen Angeboten – von Büchern bis hin zu Computern – die Kreativität der Kinder anzuregen. Dass dieser ganz besondere Schul-Raum künftig intensiv genutzt wird, daran ließ Schulleiterin Susanne Gräfin Lambsdorff keinen Zweifel: „Lese- und Medienerziehung spielt bei uns schon seit vielen Jahren eine große Rolle, mit den neuen Möglichkeiten können wir viele Projekte verwirklichen, die wir schon lange beabsichtigt haben.“
Schwungvoller Ferien-Auftakt – und eine tolle Perspektive für das nächste Schuljahr: Erfolgreiche Charity-Initiative „Ride for Reading“ der gleichnamigen Stiftung und der Stiftung Lesen geht mit dem 13. Club im Raum Köln-Bonn an den Start. Youngster-Band „Crocodiles“ sorgte für Stimmung
Bonn, 18. Juli 2011 – „Ein so tolles Schüler-Angebot sorgt dafür, dass man sich am Ferienanfang fast ein wenig auf die Schule freut“, lobte „Höhner“-Frontmann und Projekt-Schirmherr Henning Krautmacher die Einrichtung des neuen Lese-Medien-Clubs in der Bad Godesberger Johannes Rau -Schuler. Er wurde am 18. Juli vor einem begeisterten Schülerpublikum eröffnet: Die Kinder engagierten sich bei einer Lese-Rallye, und die Band „Crocodiles“ sorgte für gute Stimmung.
Krautmacher hob hervor: „Die Aktion Ride for Reading hält viele Erwachsene körperlich fit – und sorgt bei Kindern für geistige Fitness, denn der Erlös von Charity-Läufen bzw. Radtouren fließt in diese tollen Clubs“. Oliver Gritz, Mitinitiator von Ride for Reading, hob hervor: „Der Lese-Medien-Club mit seinen vielfältigen pädagogischen Angeboten – von Büchern bis zu Computern wird von Lehrkräften, aber auch von Schülern als große Chance wahrgenommen und intensiv genutzt. Er bedankte sich bei allen Spendern der vergangenen Jahre und lud alle Interessierten ein: „Am 24. Juli startet die große Ride for Reading-Sommer-Radtour von Berlin nach Bonn. Noch kann man mit dabei sein.“

6. Juli 2011: Es war wirklich ein besonderer Tag für die Schülerinnen und Schüler der Drachenfelsschule in Königswinter. Höhner-Frontmann Henning Krautmacher besuchte die Schule, um mit den begeisterten Kindern und Jugendlichen den neuen Lese-Medien-Club zu eröffnen. Und er hatte sogar musikalische Verstärkung aus Köln mitgebracht: Die Youngster-Band Crocodiles sorgte für ausgelassene Stimmung in der Aula.
Auch der Bürgermeister von Königswinter, Herr Peter Wirtz, beteiligte sich mit einer Vorleseaktion. Die Schülerinnen und Schüler brachten ebenso selbst viele Programmpunkte ein, bis dann als Höhepunkt das Band im Eingang des neu eingerichteten Lese-Medien-Clubs durchgeschnitten wurde und dieser feierlich den Schülerinnen und Schülern übergeben wurde.
Aber sehen Sie doch einfach selbst: Unter www.youtube.com/watch?v=AGNoDTKVouY findet sich ein Video von dieser tollen Cluberöffnung!
Henning Krautmacher und Bürgermeister Peter Wirtz eröffnen ersten „Lese-Medien-Club“ in Königswinter
Erfolgreiche Charity-Initiative „Ride for Reading“ der gleichnamigen Stiftung und der Stiftung Lesen geht mit dem 12. Club im Raum Köln-Bonn an den Start. Schwungvoller Auftakt mit der Youngster-Band „Crocodiles“
Mainz, 6. Juli 2011 – „Radfahren tut immer gut. Und manchmal auch noch gleichzeitig was Gutes: beim Projekt, Ride for Reading´“. So prägnant brachte „Höhner“-Frontmann und Projekt-Schirmherr Henning Krautmacher die Entstehung des ersten Königswinterer Lese-Medien-Clubs auf den Punkt. Dieser wurde am 6. Juli in der Drachenfelsschule ebenso feierlich wie fröhlich eröffnet: Die Kinder präsentierten Vorlese-Aktionen, und die Band „Crocodiles“ sorgte für gute Stimmung. „Wir freuen uns sehr über diese besondere Angebot in unserer Stadt“, betonte Bürgermeister Peter Wirtz: „Der Club ermöglicht Kindern, die unsere Unterstützung brauchen, Lesefreude zu entwickeln, fit im Lesen zu werden und daher ihren Weg im Leben zu machen.“
Franziska Müller-Luhnau, Schulleiterin der Förderschule mit den Schwerpunkten Lernen und Sprache, hob hervor: „Der Lese-Medien-Club mit seinen vielfältigen pädagogischen Angeboten – von Büchern bis zu Computern – bedeutet für unsere Arbeit eine große Chance, die wir intensiv nutzen werden.“ Oliver Gritz, Mitinitiator von Ride for Reading, bedankte sich insbesondere bei Alfred Schölzel von der Werte Invest Family Office GmbH: Das Unternehmen ermöglichte durch eine Großspende an Ride for Reading die Einrichtung des Clubs. „Dieses herausragende Engagement sollte Schule machen, bislang sind 12 Clubs im Raum Köln Bonn erfolgreich tätig – und ihr Angebot soll noch ausgebaut werden“.